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BENEDETTA MILANI

Das Erhabene in der Maschine: Digitale Mythen zwischen Ästhetik und Ideologie

Die gegenwärtige Debatte über computationale Technologien, Künstliche Intelligenz und algorithmische Infrastrukturen ist nicht nur von technischen und politischen Fragestellungen geprägt, sondern zunehmend auch von ästhetischen und mythischen Dimensionen. Begriffe wie "Singularität", "Superintelligenz" oder "Master-Algorithmus" entfalten eine narrative Kraft, die über die Beschreibung technischer Möglichkeiten hinausgeht und ein spezifisches Imaginäres erzeugt, das das Verhältnis von Mensch und Maschine tiefgreifend prägt. In dieser Konstellation, so die leitende These dieses Beitrags, lässt sich eine Wiederkehr der ästhetischen Kategorie des Erhabenen beobachten – allerdings nicht mehr im Horizont der Naturerfahrung, wie sie Immanuel Kant in der Kritik der Urteilskraft beschreibt, sondern im Horizont des Technischen. Das "technische Erhabene" markiert dabei eine doppelte Bewegung: einerseits die Verhüllung der materiellen und operativen Dimension digitaler Technologien, andererseits ihre Aufladung mit mystischen, theologischen und mythischen Bedeutungen.


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Infos zum Beitrag:

  • Publikationsdatum
    09/2025
  • Bereich
    Kunsttheorie

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