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FLORIAN ARNOLD

Göttergeburt – Geburtsgötter. Das Erhabene als Subjektivierungstechnik

Der Text widmet sich der Fragestellung, wann, wo und wie Götter geboren werden. Der bereits antiken Intuition folgend, dass sie Angstgeburten sind, indem natürlich Überwältigendes in eine gewaltige, aber dennoch menschlich bewältigbare Form gebracht wird, führt die Erörterung gradewegs in die ebenso existenziellen wie konzeptuellen Grenzgebiete des Heiligen und Erhabenen. Eine Auseinandersetzung mit Rudolf Ottos "mysterium tremendum" und Kants Begriff des Erhabenen macht dabei nachvollziehbar, dass Götter aus schematischen Copingstrategien geboren werden: als idealtypische Projektionen einer übernatürlichen Erhabenheit angesichts des menschlichen Traumas, zur Welt zu kommen. Die Göttergeburt spiegelt dergestalt nicht nur das menschliche Geburtstrauma wider, sondern weist die Götter zugleich als Geburtsgötter einer ästhetischen Subjektivierungstechnik aus: als die einer erhabenen Selbst-Unterwerfung unter und durch die (eigene) Vernunft.


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Infos zum Beitrag:

  • Publikationsdatum
    09/2025
  • Bereich
    Kunsttheorie

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